05:30 Uhr – das GEARS-Team steht mit ihren Seiltaschen und anderem Equipment startbereit in Husum. Es ist noch dunkel und die steife Brise lässt alle Anwesenden frösteln. Gleich startet das Team aus Industriekletterern und einigen Mitarbeitern des Auftraggebers mit dem Helikopter auf die Forschungsplattform FINO3 45 Seemeilen vor Sylt in der Nordsee.
Die heutige Aufgabe: der Tausch diverser Messinstrumente am Gittermast auf der Forschungs-Plattform.
Neben diversen Anemometern zur Messung der Windgeschwindigkeit befinden sich eine Vielzahl weiterer Messinstrumente am Gittermast von FINO3. Diese müssen regelmäßig gewartet werden. Dazu gehört auch die Demontage und Montage defekter, neuer oder reparierter Geräte.
Hierbei kommen Industriekletterer wie unsere GEARS-Mitarbeiter zum Einsatz. Diese stellen zu anderen Optionen eine kosteneffiziente oder – vor allem im Bereich Windenergie – die einzige Option dar, die schwer zugänglichen Elemente dieser besonderen Bauwerke zu erreichen.
Die Forschungsplattform FINO3, am 31.08.2009 in Betrieb genommen, wird vom Forschungs- und Entwicklungszentrum der FH Kiel GmbH betrieben und unterstützt durch Forschungsgelder des Bundes und der Europäischen Union. Zu diesem Projekt gehören zwei weitere Forschungsplattformen: FINO1 und FINO2. Alle drei Plattformen sammeln Informationen, die für eine nachhaltige und wirtschaftliche Optimierung bestehender und neuer Windparks und Schifffahrtsbewegungen dienen sollen.
Folgende Aspekte werden dabei fokussiert:
Ein weiteres, wichtiges Ziel des Projektes, welches die drei Forschungsplattformen umfasst, ist aber auch die ökologische Begleitforschung. Dazu zählt z.B. die Untersuchung des Vogelzuges, des Vorkommens von Schweinswalen oder von Benthosegemeinschaften in diesem Bereich der Nordsee.
Hinsichtlich der Verlässlichkeit von Messdaten ist der regelmäßige Tausch der Messinstrumente notwendig, denn der wissenschaftliche Anspruch des Projektes muss sichergestellt sein. Die von den Instrumenten erfassten Daten sollen Forschungsgruppen hilfreiche Fakten für bestimmte Fragestellungen liefern. Langfristig helfen die gesammelten Daten aller drei FINO-Plattformen, vertiefende Erkenntnisse der maritimen Umgebungsbedingungen zu erlangen. Die zeitliche Ausrichtung des FINO-Projektes verdeutlicht, dass die Entwicklung der vorhanden und neu entstehenden Biotope neben wirtschaftlichen Fragestellungen fokussiert wird.
Der direkte und indirekte Einfluss der bestehenden oder im Bau befindlichen Windparks auf die Umgebung wird durch die gewonnenen Messergebnisse dargestellt und ist so wegweisend für die nachhaltige Planung von künftigen Bauprojekten in Nord- und Ostsee.