

Sanierung eines Kulturdenkmals mittels Seilzugang
Lang erwartete Reparaturen am RADOM auf der Wasserkuppe
Im Juni 2020 wird die seit langem nötige Sanierung der Kuppel des RADOMs auf der Wasserkuppe umgesetzt. Auf Grund der besonderen Konstruktion des Kulturdenkmals geschieht dies durch ein Team unserer Industriekletterer aus Steinau.
Die Sanierungsarbeiten umfassen folgende Tätigkeiten:
- fachgerechtes Erneuern einiger undichter Fugen zwischen den Elementen der auffälligen Kuppel
- Reparaturen einzelner Elemente
Durch die Struktur der Kuppel ist es nicht möglich, Gerüste oder andere Zugangsmöglichkeiten zu nutzen, weshalb nun Seilzugangs- und Positionierungstechnik (SZP) zum Einsatz kommt.
Industriekletterer erreichen jeden Punkt
Um die Facharbeiten aus dem Seil umsetzen zu können, müssen zunächst Anschlagpunkte geschaffen werden. Hierzu eignet sich die Sturktur an der Spitze der RADOM-Kuppel, an welche die halbstatischen Seile der Industriekletterer angebracht werden.
Der Einsatz von industriellem Seilzugang ist für den Auftraggeber, die gemeinnützige RADOM Flug gGmbH, die kostengünstigere Option im Vergleich zu tagelangem Anmieten von Hubsteigern oder Gerüsten. Ein weitere Vorteil ist die flexible Einsatzmöglichkeit der Industriekletterer: Passt das Wetter nicht, können die Arbeiten ein paar Tage ausgesetzt werden.
Sanierung durch Facharbeiter
Industriekletterer verarbeiten GFK
Das RADOM auf der Wasserkuppe besteht aus GFK-Elementen, welche zu einer Kugel zusammengesetzt sind.
An den Rändern der fünf- und sechseckigen Elemente entstehen Fugen. Diese Fugen müssen in bestimmten Zeitabständen kontrolliert und gegebenenfalls abgedichtet werden. Auch die Elemente selbst können Schäden aufweisen, beispielsweise kleine Schrammen und Löcher, verursacht durch umherfliegende Teile bei Sturm. Gerade auf dem Berg der Flieger kann das Wetter sehr unbeständig und rabiat sein.
Die richtige Vorbereitung für die fachgerechte Sanierung
Zu den benötigten Materialien gehören Glasfasermatten spezifischer Dichte und Webart, Epoxidharz mit Härter für das Tränken der Matten und späteres Versiegeln der Oberfläche, Silikon für die Fugen sowie Werkzeuge und Behälter.
Für ein leichtes Auf- und Absteigen verwenden unsere Kollegen eine Akkuwinde von Actsafe (ACX). So können auch die Materialtaschen mit den Baustoffen und Werkzeugen einfacher positioniert werden.
Umsetzung der Reparaturen
Sind die Materialien, Werkzeuge und der Facharbeiter bereit für den Einsatz, spricht sich das Team über Funk ab. Innerhalb der Kuppel leitet ein Mann mit Hilfe von Plänen und Markierungen den außen im Seil arbeitenden Kollegen zu den richtigen Stellen. Eine gute Kommunikation ist hier das A und O.
Dann kann die Sanierung starten: Zunächst werden die alten Dichtmassen aus den undichten Fugen entfernt. Mit Kreppband schützt der Industriekletterer die umliegenden Bereiche und füllt die Fugen mit neuer Dichtmasse auf. Zeit zum Trocknen bleibt bei gutem Wetter reichlich.
Verarbeitung von GFK-Materialien
Die betroffenen Stellen auf den GFK-Elementen werden zunächst abgeschliffen und gereinigt, um sauber und trocken eine optimale Haftung für das neue Gewebe zu bieten. Dann wird Schicht für Schicht mittels Glasfasermatten und Epoxidharz die Schadstelle abgedichtet. Auch hier müssen wieder Trocknungszeiten berücksichtigt werden.
Abschluss der Sanierung
Alle Schadstellen und undichten Fugen sind fertig bearbeitet und einer letzten Prüfung unterzogen. Die während der Arbeiten mit Fotos dokumentierten Schritte werden in einer Gesamt-Dokumentation festgehalten und dem Kunden für die Nachvollziehbarkeit unserer Arbeiten zur Verfügung gestellt.
Das RADOM ist nun wieder dicht und kann hoffentlich für die kommenden Jahrzehnte der Witterung auf der Wasserkuppe trotzen.
Bilder in diesem Beitrag: peal